Im August und September 2023 korrigierten die Aktienmärkte. Trotz defensiver Positionierung gelang es nicht, das Stillhalterdepot hiervon zu isolieren.
Auf der Eingangsseite charakterisieren wir die Stillhalterstrategie wie folgt
Es besteht eine Korrelation zur Preisentwicklung am Aktienmarkt. In Seitwärtsphasen performt diese Handelsstrategie besser, in starken Trendphasen sind Direktinvestments im Vorteil. Die Volatilität ist systembedingt höher, als die reiner Aktieninvestments.
Tatsächlich verzeichnete die Handelsstrategie im Zeitraum April bis Juli bei stabilen Notierungen am europäischen Aktienmarkt mit hauptsächlich europäischen Basiswerten eine stabile Wertentwicklung.
Die Volatilität in dieser Phase stammte aus Einzelpositionsrisiken, namentlich dem Lenzing-Enagagement. Der deutliche Drawdown im August ist diesem Engagement zuzuordnen.
Dies ist das zentrale, nicht hedgebare Risiko dieser Handelsstrategie.
Anders im September.
Trotz einer defensiven Positionierung gab die Stillhalter-Strategie die gesamten Erträge seit Mai wieder ab. Bereits im Sommer weiteten wir die geographische Diversifizierung auf Australien aus. Tatsächlich pufferten diese Werte die negativen Preisverläufe bei den Basiswerten aus Europa ab.
Dennoch rissen die Realisierungen selbst der moderaten Verluste ein großes Performanceloch.
Fehleranalyse
Die positive Ertragsentwicklung bis zum Sommer begleitete eine Phase sinkender Volatilität. Die allgemeine Marktvolatilität sank von 30 Prozent im November 2022 (und nochmals kurz im April 2023) auf 14 % Ende Juli 2023.
Als der VStoxx sich der Marke von 15 Prozent näherte, realisierten wir aufgelaufene Bucherträge und stellten die Strategie defensiv auf.
Diese Maßnahme war nur teilweise zielführend.
Neues Regelwerk
Bei einer Marktvolatilität unterhalb von 17 Prozent
- werden bevorzugt Call’s geschrieben
- vorsichtige Short-Put Positionen werden allenfalls mit wenig korrelierten Basiswerten eröffnet
- reduziert sich die maximale Anzahl offener Positionen auf die Hälfte